Teil 2: Auswirkungen des Digital Services Acts auf Online-Marketing

Autoren: Rechtsanwalt Dr. Marc Laukemann und Rechtsanwalt Babak Tabeshian



Einleitung

Der Digital Services Act (DSA) bringt neue Regelungen für das Online-Marketing. In unserer vierteiligen Artikelserie beschäftigen wir uns mit folgenden Fragestellungen:


Datenrecht und Lauterkeitsrecht im digitalen Zeitalter

  • Teil 1: Einführung in das neue Datenrecht der EU
    • Überblick über Digital Services Act (DSA) und Digital Markets Act (DMA)
    • Praxisbeispiele und Handlungsempfehlungen für Unternehmen
  • Teil 2: Auswirkungen des Digital Services Acts auf Online-Marketing
    • Verbot von Dark Patterns und Transparenzanforderungen
    • Praxisbeispiele und Handlungsempfehlungen für Unternehmen
  • Teil 3: Methoden des Dark Patterns und ihre Regulierung
    • Definition und Beispiele von Dark Patterns
    • Erkennung und Vermeidung von manipulativen Praktiken
    • Praxisbeispiele und Handlungsempfehlungen für Unternehmen
  • Teil 4: Lauterkeitsrecht im KI-Zeitalter: Ein Leitfaden für Unternehmen
    • Verantwortung und Haftung für KI-Systeme
    • Transparenzpflichten und Personalisierungsmethoden
    • Zukunft des Lauterkeitsrechts und Handlungsempfehlungen

Dieser Artikel beleuchtet die Auswirkungen des DSA auf Werbemaßnahmen und gibt praxisnahe Tipps für Unternehmen.


Dark Patterns und Transparenz im Online-Marketing

1. Verbot von Dark Patterns

Dark Patterns sind Gestaltungsmuster, die Nutzer täuschen oder manipulieren sollen. Plattformen müssen sicherstellen, dass ihre Nutzer transparent informiert werden und nicht zu ungewollten Handlungen verleitet werden (Art. 25 DSA).

2. Transparenzanforderungen bei personalisierter Werbung

Unternehmen müssen klar offenlegen, wenn personalisierte Werbung geschaltet wird und wie diese funktioniert. Dies schließt auch die Offenlegung der Hauptparameter ein, die die Anzeige von Werbung beeinflussen (Art. 26 DSA).

3. Beispiele und Praxisempfehlungen

  • Beispiel: Ein Online-Shop, der Preise basierend auf dem Surfverhalten anpasst, muss dies klar kommunizieren und den Nutzern die Möglichkeit geben, diese Funktion zu deaktivieren.
  • Praxisempfehlung: Unternehmen sollten transparente Datenschutzrichtlinien entwickeln und sicherstellen, dass Nutzer jederzeit die Kontrolle über ihre Daten haben.


Weitere Anforderungen und Beispiele

1. Kennzeichnungspflichten

Werbung muss klar als solche gekennzeichnet sein. Plattformen müssen offenlegen, in wessen Auftrag die Werbung geschaltet wird und warum bestimmte Nutzer diese sehen (Art. 26 DSA).

2. Schutz von Minderjährigen

Plattformen dürfen keine personalisierte Werbung auf Basis sensibler Daten anzeigen, wenn sie wissen, dass der Nutzer minderjährig ist (Art. 28 DSA).

3. Beispiele und Praxisempfehlungen

  • Beispiel: Eine Videoplattform darf keine Werbung für alkoholische Getränke an minderjährige Nutzer ausspielen.
  • Praxisempfehlung: Implementieren Sie Mechanismen, um das Alter der Nutzer zu verifizieren und entsprechende Schutzmaßnahmen zu ergreifen.


Fazit und Ausblick auf Teil 3

Der Digital Services Act stellt sicher, dass Online-Marketing transparenter und fairer wird. Im nächsten Teil unserer Serie widmen wir uns den Methoden des Dark Patterns und ihrer Regulierung durch den DSA.



Über die Autoren

Rechtsanwalt Dr. Marc Laukemann ist Gründungspartner von LFR Wirtschaftsanwälte und unter anderem Fachanwalt für gewerblichen Rechtsschutz. Er beschäftigt sich seit Jahren mit digitalen Geschäftsmodellen. Rechtsanwalt Babak Tabeshian, LL.M., ist Fachanwalt für IT-Recht, Partner und spezialisiert auf internationales IT-Vertriebsrecht. Weitere Informationen finden Sie auf LFR Wirtschaftsanwälte.


Teil 3: Datenrecht und Lauterkeitsrecht im digitalen Zeitalter