Geldanlage - Eine riskante Angelegenheit: Was Anleger beachten sollten

Die Hoffnung auf eine sicherere und rentable Geldanlage erfüllt sich nicht in jedem Fall. Medien berichten immer wieder davon, wie Menschen, die ihr Vermögen in vermeintlich sicherere Kapitalanlagen investiert haben, durch Betrugsmaschen beträchtliche Summen an Geld verloren haben. Dieser Artikel beschäftigt sich mit dem sogenannten Anlagebetrug, seinen Erscheinungsformen und Hilfestellungen im Falle einer eigenen Betroffenheit.


Die typischen Fälle des Anlagebetrugs

Die Betrugsmaschen im Bereich Anlagebetrug sind vielseitig, und es kommen zudem stetig neue Vorgehensweisen hinzu. Häufig werden die Investitionsangebote geschönt dargestellt und Gewinne wesentlich höher angegeben als sie tatsächlich sind, um den Investor von der vermeintlich risikofreien Anlagemöglichkeit zu überzeugen.


Dies sind einige bekannt gewordene Methoden:


Fragwürdige Immobilienangebote

Anlagebetrugsfälle finden sich zum Beispiel im Bereich des Immobiliensektors. Potenzielle Anleger sollen zum Kauf oder der Finanzierung unter Gewinnbeteiligung bewegt werden. Es werden bewusst falsche Informationen über das Objekt und die zu erwartenden Gewinne verbreitet, obwohl es sich letztlich um Schrottimmobilien handelt, die den entsprechenden Angaben nicht entsprechen.


Täuschung im Kryptowährungsbereich

Auch im Zusammenhang mit Kryptowährungen häufen sich die Betrugsfälle. Investoren werden durch vielversprechende, jedoch nicht existente Kryptowährungen oder zwielichtige Handelsplattformen hinters Licht geführt.


Unverlangte Anrufe und riskante Finanzierungen

Beim sogenannten "Cold Calling" werden Investoren ungebeten kontaktiert und dazu verleitet, in riskante Anlagen zu investieren, die oft gar nicht existieren oder betrügerisch sind.


Irreführung durch "Greenwashing"

Die Bedeutung von Nachhaltigkeit für Investoren führt zu vermehrtem "Greenwashing". Dabei werden Finanzprodukte als umweltfreundlicher dargestellt, als sie in Wirklichkeit sind, um Investoren zur Kapitalanlage zu bewegen.


Schneeballsystem im Investment-Club

Eine andere betrügerische Methode ist der Investment-Club nach dem Schneeballsystem. Anstelle einer regelmäßigen Investition sollen Mitglieder in diesem Fall dazu überredet werden, neue Mitglieder zu gewinnen, die wiederum investieren. Die Investitionen neuer Mitglieder werden verwendet, um die Rendite der vorherigen Mitglieder zu zahlen. So können zunächst hohe Gewinne suggeriert werden. Das System bricht jedoch zusammen, wenn keine neuen Geldgeber mehr hinzukommen.


Rechtliche Tragweite des Anlagebetrugs

Anlagebetrug in Deutschland nach § 264a StGB eine Straftat. Der Straftatbestand ist dann erfüllt, wenn in im Zusammenhang mit Geldanlagen über den Vermögensstand hinsichtlich der für die Entscheidung über den Erwerb oder die Erhöhung erheblichen Umstände gegenüber einem größeren Kreis von Personen nachteilige Tatsachen verschwiegen werden oder falsche Angaben gemacht werden. Die möglichen Konsequenzen für die Täter reichen von Geldstrafen bis hin zu Freiheitsstrafen.

Neben den strafrechtlichen Aspekten können auch zivilrechtliche Ansprüche im Fall von Anlagebetrug geltend gemacht werden, insbesondere im Kontext vorvertraglicher Falschberatung. Hierbei haftet der Anbieter gemäß der Prospekthaftung nach § 280 Abs. 1, 3, §§ 282, 241 Abs. 2, § 311 Abs. 2 BGB. Die rechtlichen Handlungsmöglichkeiten variieren je nach Gestalt des Anlagebetrugs.


Was können Betroffene eines Anlagebetrugs tun?

Im Zusammenhang mit Schrottimmobilien können zivilrechtliche Ansprüche aus der Prospekthaftung eine Option darstellen. Ein spezialisierter Anwalt kann in diesem Fall Klage erheben, um das vom Geschädigten investierte Geld zurückzufordern und die Täter zur Verantwortung zu ziehen.

Cold-Calling, bei dem Investoren unaufgefordert kontaktiert werden, bietet zwei mögliche rechtliche Schritte. Einerseits die Meldung entsprechender Anrufe bei der Bundesnetzagentur, welche geeignete Maßnahmen einleitet, und andererseits die Möglichkeit, eine Strafanzeige zu stellen.

Die juristische Handhabung von Kryptowährungsbetrug gestaltet sich oft als komplex, insbesondere wenn die Täter im Ausland agieren und digital schwer zu verfolgen sind.

Der Anlagebetrug stellt für Investoren eine ernste Bedrohung dar, die erhebliche finanzielle Herausforderungen nach sich ziehen kann. Es ist von entscheidender Bedeutung, bei Verdacht auf Betrug sofort rechtliche Schritte einzuleiten. Besondere Aufmerksamkeit sollte dabei der Klarheit über den Investor gelten. Dies schließt die Überprüfung der Rechtsform des Unternehmens, beispielsweise im Impressum, ein, da nicht alle Unternehmen haftbar gemacht werden können. Vorsicht ist ebenso geboten bei Geschäften mit Firmen im Ausland, da selbst bei erfolgreicher gerichtlicher Rückforderung rechtliche Hürden für die Vollstreckung ins Ausland bestehen können.


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Link zum Originalartikel:

  • https://rechtsanwaltkaufmann.de/bank-und-kapitalmarktrecht/anlagebetrug-geld-zurueck


Mehr zum Thema Anlagebetrug von Rechtsanwalt Kaufmann:

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  • Thomas Lloyd Fonds verzögert Auszahlung – Schadensersatz fordern | URTEIL 2021

  • Geschlossene Immobilienfonds – Die Warnliste | 2021


Quellen zum Thema Anwalt für Anlagebetrug:

BaFin - Anlagebetrug

Die Bayerische Polizei - Anlagebetrug mit Kryptowährungen – 61-Jährige verliert mehrere hunderttausend Euro und ihr Haus (bayern.de)

Vorsicht vor Online-Anlagebetrug (polizei.nrw)

Neue Masche des Anlagebetrugs im Internet! (polizei.hamburg)

Achtung: Anlagebetrug! So schützen Sie sich vor der großen Abzocke (bankenverband.de)

Erneuter Schlag gegen international agierende Online-Anlagebetrüger - Internationaler Einsatz zur Bekämpfung von Cyberkriminalität im Finanzwesen | Staatsanwaltschaft Göttingen (niedersachsen.de)

Anlagebetrug – Definition StGB, Strafe & Tipps (juraforum.de)

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