Die Nachfrage nach Photovoltaik- und Solarthermieanlagen ist ungebrochen hoch. Auf dem Markt bieten nicht nur Fachbetriebe ihre Leistungen an. Auch unseriöse Anbieter geben sich buchstäblich die Klinke in die Hand und bieten als vermeintliche Photovoltaikexperten an der Haustür ihre sofortigen Dienste an. Wer sich auf die Versprechungen und einen übereilten Geschäftsabschluss einlässt, bekommt minderwertige Qualität und kann viel Geld verlieren.

Dasselbe Risiko besteht bei Online-Anbietern, die mit hochwertigen Photovoltaikanlagen zum günstigen Preis locken und nach geleisteter Vorauszahlung nie mehr in Erscheinung treten. Vorsicht auch vor Anrufern, die kostengünstige Reinigungen, Wartungen oder Hilfe bei der Beantragung eines KfW-Kredits für die Photovoltaikanlage anbieten. Beenden Sie solche Gespräche sofort und vermeiden Sie grundsätzlich, mit „Ja“ zu antworten. Das Wort kann ausgeschnitten und betrügerisch für einen Vertragsabschluss verwendet werden.

9 Tipps, wie Sie unseriöse Angebote erkennen

  1. Keine schriftlichen Angebote: Verlangen Sie ein schriftliches Angebot. Wenn Ihnen das verwehrt bleibt, nehmen Sie Abstand davon.
  2. Keine flexiblen Zahlungsmöglichkeiten: Nur Vorkasse, kein PayPal? Betrügerische Angebote bauen auf eine vollständige Bezahlung per Vorkasse oder hohen Anzahlungen.
  3. Keine nachprüfbaren Referenzen: Renommierte Anbieter können Referenzarbeiten nennen, die man sich anschauen kann.
  4. Werbung ohne Impressum: Obwohl keine Werbung oder Website ohne Impressum zulässig ist, verteilen unseriöse Anbieter Werbematerialien ohne Impressum oder mit Fake-Adressen. Überprüfen Sie die Adresse beispielsweise in Google Maps.
  5. AGB fehlerhaft oder nicht vorhanden: Prüfen Sie die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB). Sind diese nicht vorhanden oder in fehlerhaftem Deutsch geschrieben, sollten Sie sich anderweitig orientieren.
  6. Drängen auf Vertragsunterzeichnung: Dubiose Anbieter drängen auf einen schnellen Vertragsabschluss. Seriöse Anbieter geben Ihnen Zeit für eine Entscheidung.
  7. Schlechte Erreichbarkeit: Versuchen Sie den Anbieter (vor Vertragsunterzeichnung!) anzurufen. Ist die Nummer nicht vergeben? Wurde ihnen nur eine Mobilnummer genannt? Checken Sie die Website. Vorsicht, wenn es keine gibt oder auch diese kein Impressum führt.
  8. Unrealistische Preise und Lieferfristen: Eine hochwertige Photovoltaikanlage hat ihren Preis. Vorsicht ist geboten, wenn sie ein absolutes Schnäppchen ist oder angeblich morgen geliefert werden kann.
  9. Negative Erfahrungsberichte: Googeln Sie nach dem Anbieter. Haben andere Interessenten und Käufer schlechte Erfahrungen gemacht? Prüfen Sie bei Onlineangeboten auch den Fakeshop-Finder der Verbraucherzentralen.

Lassen Sie sich nicht übervorteilen

Klären Sie unbedingt, ob der Anbieter die Anlage selbst installiert oder die Arbeiten von einem Subunternehmen durchführen lässt. Lassen Sie sich nachweisen, dass die installierende Firma ein eingetragener Fachbetrieb ist. Das ist bei Elektro- und Dachinstallationen verpflichtend.

Immer mehr Hersteller greifen per Fernwartung auf Batteriespeicher und andere Komponenten zu. Das ist jedoch nicht bei allen Problemen möglich. Das Unternehmen sollte daher in der Region ansässig sein und einen Service- und Wartungsvertrag anbieten.

Verlieren Sie keine Zeit, wenn Sie einen Fake-Anbieter bezahlt haben

  • Erstatten Sie sofort Anzeige bei der Polizei.
  • Beauftragen Sie Ihre Bank, eine Rücküberweisung zu veranlassen. Ist das Geld abgebucht worden, geben Sie die Lastschrift zurück.
  • Erfolgte die Zahlung per PayPal, informieren Sie den Zahlungsdienstleister sofort telefonisch. Sofern Sie die Zahlung „für Waren und Dienstleistungen“ vorgenommen haben, besteht in der Regel Käuferschutz.
  • Bei Zahlung per Kreditkarte sollten Sie diese sperren lassen, um weitere Aktivitäten der Betrüger zu verhindern. Verlangen Sie vom Kreditkartenunternehmen die Rückerstattung.

Unsere Experten verhelfen Ihnen zu Ihrem Recht

Werden Sie vom Verkäufer Ihrer Photovoltaikanlage vertröstet, nachdem Sie eine Anzahlung oder den vollen Kaufpreis geleistet haben? Wurden Anlagenteile installiert, aber keine weiteren Arbeiten mehr vorgenommen? Stellen Sie nach unsachgemäßer Installation Schäden am Dach fest? Dann haben Sie nicht nur den Ärger, sondern auch ein Sicherheitsrisiko auf dem Dach.

Seriöse Anbieter führen weder Haustürgeschäfte noch unerlaubte Werbeanrufe durch. Haben Sie sich dabei zu einem Vertrag über eine Photovoltaikanlage überreden lassen, nutzen Sie Ihr 14-tägiges Widerrufsrecht. Leisten Sie vorher keine Zahlungen, weder bar noch unbar. Die Bestellung bei dubiosen Verkäufern kann andernfalls zu einem finanziellen Desaster führen.

Die Experten unserer Kanzlei kennen die Tricks unseriöser Firmen und haben schon vielen Mandanten zu ihrem Recht verholfen. Wenn Sie unzufrieden mit den Leistungen und den Produkten des Anbieters ihrer Photovoltaikanlage sind, setzen wir uns gerne auch für Sie ein.