Wer viel Geld investiert, kann sicher sein, ein besonders zuverlässiges und sicheres Auto zu bekommen. Haben Sie das bisher auch gedacht? Dann müssen Sie zumindest als Kunde des BMW-Konzerns jetzt umdenken.

Diese Erfahrung machte auch der stolze Besitzer eines neuen BMW X7. Ein Modell, dessen Listenpreis bereits in der Grundausstattung sechsstellig ist. Der Käufer ging daher von einem zuverlässigen Fahrzeug aus und fuhr damit seine gesamte zwei- und vierbeinige Familie in den Urlaub. Unterwegs kam die böse Überraschung. Auf einem Autobahnabschnitt, auf dem glücklicherweise nur 120 km/h erlaubt waren, fehlte plötzlich jede technische Unterstützung beim Bremsvorgang.

Der Fahrer musste seine ganze Kraft aufwenden, um überhaupt eine Wirkung zu erzielen. Endlich schienen die Bremsen ihren Dienst zu tun, was jedoch bei dem schweren Fahrzeug nicht ausreichte, um es rechtzeitig zum Stillstand zu bringen. Der Aufprall auf den Vordermann war nicht mehr zu verhindern.

Kein Zweifel, der Neuwagen war in diesem Zustand zu gefährlich, um die Reise fortzusetzen. Der Eigentümer informierte den BMW-Konzern darüber und ging von der Bereitstellung eines Ersatzwagens aus, schließlich hatte er eine Mobilitätsgarantie. Weit gefehlt - man verwies die Familie auf die Deutsche Bahn.

BMW bestätigt gefährlichen Ausfall von ABS und DSC

Drei Tage später veröffentlichte BMW: Das Antiblockiersystem (ABS) und die dynamische Stabilitätskontrolle (DSC) könnten gleichzeitig bei einigen Fahrzeugen ausfallen. Es sei dann sehr starker Bremsdruck durch den Fahrer erforderlich, um das Fahrzeug abzubremsen.

Auf Nachfrage der Medien erklärte der Autobauer trotzdem, am Bremssystem des verunfallten BMW X7 sei kein Schaden festgestellt worden. Schon wenige Tage später wurde diese Aussage korrigiert: Der Autobauer schrieb an den Eigentümer, es liege eine Systemstörung vor. Das IBS (Integrierte Bremssystem) müsse ausgetauscht werden.

Eine Situation, die dem Eigentümer des Unfallwagens zu heikel war. Er beauftragte seinen Anwalt, gegenüber BMW den Rücktritt vom Kaufvertrag zu erklären. Noch einmal wollte er weder sich noch seine Familie oder andere Verkehrsteilnehmer einem solchen Risiko aussetzen.

Es geht nicht nur um das Modell BMW X7

Nach aktuellem Stand sind folgende Modelle ab Baujahr 2022 betroffen (ohne Gewähr):

BMW:

  • BMW X1 und iX1
  • BMW 2er Activ Tourer
  • BMW XM
  • BMW X5 LCI
  • BMW X5 LCI
  • BMW X6 LCI
  • BMW X6M LCI
  • BMW X7 LCI  
  • BMW 5er-Limousine inklusive i5
  • BMW 7er-Limousine
  • BMW Alpina XB7

Mini:

  • Mini Cooper
  • Mini Countryman

Rolls-Royce:

  • Rolls-Royce Spectre


Umfangreiche Rückrufaktion und Auslieferungsstopp bei Neuwagen

Rund 1,5 Mio. Fahrzeuge müssen auf Signalstörungen in der Elektronik des Bremssystems hin überprüft werden, wie der Autobauer ankündigte. Sind bereits Probleme aufgetreten, werden die Fahrer per Nachricht auf dem Display des Wagens aufgefordert, zeitnah eine BMW- oder Mini-Werkstatt aufzusuchen. Das passiert offenbar gar nicht so selten. Immerhin ca. 3 bis 5 Prozent der entscheidenden Bauteile seien fehlerhaft, schätzt BMW und geht die Behebung des Problems schrittweise an:

  1. Bei Fahrzeugen ohne die erforderliche Diagnose-Software wird diese zuerst aufgespielt.
  2. Ist die Software nicht auf dem aktuellen Stand, kann sie auch per Mobilfunk aktualisiert werden.
  3. Ist eines der kritischen Bauteile defekt, wird es in ca. 4 Arbeitsstunden ausgetauscht.

Betroffene Neuwagen (ca. 400.000) werden bis zur Klärung der Situation nicht mehr ausgeliefert. Da die Ersatzteile nicht in der erforderlichen Menge vorliegen, können die Problemlösung und die Auslieferungssperre bis zu 5 Monate beanspruchen. Grundsätzlich werden die Fahrzeuge auch danach nur ausgeliefert, wenn die Kunden das Informationsschreiben des Konzerns zur Kenntnis nehmen und unterzeichnen.

Unser Tipp: Wehren Sie sich, bevor Sie in eine riskante Situation kommen

Sie sind Opfer der Signalstörungen im Bremssystem Ihres Wagens oder der Auslieferungssperre des BMW-Konzerns? Sie trauen sich nicht, schnell zu fahren, weil Ihnen die Kraft fehlt, einen BMW, Mini oder Rolls-Royce ohne ABS und DSC abzubremsen? Das sollten Sie bei Fahrzeugen dieser Qualitäts- und Preisklasse nicht hinnehmen. Wenden Sie sich an die Experten unserer Kanzlei, bevor die Entscheidung für Ihren BMW oder Mini gravierende Folgen hat.